Effektive Meetings durch wirkungsvolle Kommunikation
Wie mit einem Glöckchen einfach Ruhe und Fokus in Teambesprechungen einkehrt
Effektive Meetings – ein Wunsch aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Meetings gehören zu jedem Arbeitsalltag. Doch schnell kann es passieren, dass man im Eifer des Gefechts vom Kurs abkommt und sich in endlosen Diskussionen verliert. Oft stellt sich dann die Frage: Worum ging’s hier eigentlich nochmal?
Effektive Meetings und dafür weniger
In einem unserer früheren Beiträge haben wir FREDERIC LALOUX‘ Modell des Paradigmenwechsels in Organisationen vorgestellt. In seinen Recherchen fand er zwölf Unternehmen, deren Arbeitsweise sich stark von denen herkömmlicher Organisationen unterscheiden.[1][2] Welche Kultur sie genau in den Unternehmen leben, wird in unserem Blogartikel zum Modell von Laloux beschrieben.
Dass genau in diesen Organisationen weitaus weniger Meetings abgehalten werden, liegt sehr wahrscheinlich, unter anderem, an folgendem Aspekt: Jedes Unternehmen hat für sich besondere Strategien entwickelt, Teambesprechungen effizient und zielführend zu gestalten. Denn unser Ego liebt und unsere Arbeitsrealitäten benötigen Meetings. Wir haben Angst, dumm dazustehen, oder gar schwach auszusehen und gehen deswegen so manche unnütze Diskussion ein oder zeigen uns nicht so, wie wir wirklich sind. In der vielfach schon beschriebenen VUCA-Situation ist Kommunikation und Austausch DAS zentrale Element zur Bewältigung dieser Probleme. Zielführend sind Besprechungen und Meetings leider häufig nicht, denn oft und allzu leicht verlieren die Beteiligten das Wesentliche aus den Augen und wertvolle Ideen schaffen es nicht an die Oberfläche.
Meetings mal anders, um sie effektiver zu machen – geht das? Oder ist das nicht Spielkram?
Die Kliniken Heiligenfeld gehören nach LALOUX zu den zwölf Organisationen, die anders und erfolgreich für Austausch und effektive Kommunikation sorgen. Um während ihrer Meetings dafür Sorge zu tragen, dass das Individual-Ego schön vor der Tür bleibt, praktizieren die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen eine sehr interessante und achtsame Technik: Jedes Meeting beginnt mit folgender Frage: „Wer übernimmt heute das Zimbeln?“ Damit ist eine Tingsha gemeint (ein kleines Instrument, bestehend aus zwei metallischen „Mini-Becken“, die aneinandergeschlagen werden). Eine Person aus dem Team nimmt ganz normal an der Besprechung teil, jedoch mit einer besonderen Zusatzaufgabe: Wenn sie merkt, dass das Gespräch aus dem Ego heraus geführt wird und sich zum Beispiel hitzige Diskussionen entzünden, die zu nichts führen, dann werden diese Zimbeln aneinander geschlagen.
Dabei gibt es eine Regel: Man darf erst wieder sprechen, wenn der Klang der Zimbeln verstummt ist. Und das kann seeehhhhrrrr lange dauern. In dieser Zeit nehmen sich die Teilnehmenden eine Sprechpause und reflektieren: „Was geschieht hier gerade?“ und „War das zielführend?“. Fast immer genügen diese Momente, damit die Besprechung wieder konstruktiv weitergehen kann.
Unterdessen haben sich die Mitarbeiter/innen schon so an die Praktik gewöhnt, dass die Zimbeln nur noch selten zum Einsatz kommen. Manchmal reicht es sogar, dass jemand einfach nur nach den Zimbeln greift. Und schon ertönt ein „Ja, ist schon gut, du hast ja recht. Sorry.“