Stärkenorientierte Führung – Worum geht es dabei genau?
Stärkenorientierte Führung beinhaltet in der Regel die Schaffung einer positiven und unterstützenden Arbeitsumgebung, in der die Mitarbeitenden ermutigt werden, ihre Fähigkeiten und Stärken zu nutzen und zu entwickeln. Die Führungskraft stellt sicher, dass die Mitarbeitenden die Ressourcen und Schulungen erhalten, die sie benötigen, um ihre Stärken auszubauen und außerdem ihre Karriere voranzutreiben.
Die wissenschaftliche Grundlage ist hierbei u. a. der Ansatz der Positiven Psychologie, der sich auf die Untersuchung und Förderung von Wohlbefinden, Glück, positiven Beziehungen und Erfüllung konzentriert. Forschende Psychologen und Mediziner gingen zuvor zum Beispiel folgenden Fragen nach:
Warum werden Menschen krank?
Wieso bekommen Leute Burnout?
Aus welchem Grund gehen Beziehungen in die Brüche?
Warum hat dieses Team keinen Zusammenhalt?
Statt nach den Gründen für Probleme zu suchen, fragt die Positive Psychologie:
Was hat gut geklappt?
Was funktioniert – und warum?
Warum leben manche Paare jahrzehntelang in einer glücklichen Beziehung?
Wieso leben manche Menschen ein langes, zufriedenes und erfülltes Leben?
Warum sind die Mitarbeitenden in diesem Unternehmen so motiviert und engagiert?
Hier wird also nach den Ursachen für positive Entwicklungen gesucht, anstatt nur das Negative in den Fokus zu nehmen.
Im Übrigen ist der Ansatz der Positiven Psychologie nicht unumstritten. (Wenn Sie mehr dazu erfahren wollen, finden Sie hier zwei Buchtipps mit Pro&Kontra Argumenten.)
Buchtipp PRO: Martin E.P. Seligman, Der Glücksfaktor – Warum Optimisten länger leben. (Hamburg: Lübbe, 2005)
Buchtipp KONTRA: Barbara Ehrenreich, Smile or Die: Wie die Ideologie des Positiven Denkens die Welt verdummt (München: Kunstmann, 2010)
In der stärkenorientierten Führungskultur werden Prinzipien der Positiven Psychologie genutzt, um die Stärken und Talente der Mitarbeitenden zu identifizieren und zu fördern. Führungskräfte sorgen für eine wertschätzende Arbeitsumgebung, in der gute Beziehungen und funktionierende Teamarbeit gedeihen kann. Wenn alle Mitarbeitenden sich als selbstwirksam und anerkannt erleben, steigert dieses maßgeblich die Motivation, Leistungsbereitschaft und Identifikation mit ihrem Unternehmen und dessen Zielen.