Neue Routine in der Krise
22. März 2021Das Transformationsteam
12. Mai 2021Transformation trotz Krise?
Wie Gefühle und die Welt um uns herum Einfluss darauf haben, ob wir uns verändern.
Krise ist Krise. Eigentlich wissen es alle Organisationen. Die Welt dreht sich schnell und die Arbeitswelt ändert sich jeden Tag. Mit unseren klassischen Arbeitsweisen (leistungsorientiert, kompetitiv und „Was schon immer gut lief, machen wir auch weiter so“) sowie dem klassischen Führungsverständnis („Ich bin Chef – du machst, was ich sage, dann haben wir Erfolg.“) stoßen wir an Grenzen. Stattdessen merken wir, dass wir der zunehmend dynamisierten Komplexität etwas entgegensetzen müssen. Wir brauchen zukünftig eher das Arbeiten in Netzwerken, das passende Verteilen von Entscheidungskompetenzen, neue Formen der Führung. Klingt erstmal anspruchsvoll, es zeigt sich aber bereits bei vielen Unternehmen, dass das gut funktionieren kann.
Nun kam in dieser Zeit, in denen das vielen Organisationen klar wurde, auch noch Corona dazwischen – eine ausgewachsene Krise für jeden von uns. Viele Unternehmen können ihre klassischen Produkte und Dienstleistungen nicht mehr am Markt unterbringen, andere sind gefragt wie nie und müssen ihre Leistung um ein Vielfaches steigern. Beide Extremsituationen haben aber eines gemeinsam: Das Bisherige hilft nicht weiter. Deutlich wird an diesen Beispielen, dass Krisen auch Chancen sein können.
Wir haben in unserer Arbeit mit Organisationen in letzter Zeit verschiedene Reaktionen kennengelernt, wie mit Krisen umgegangen wird, die wir euch hier auf humorvolle Art vorstellen wollen. Bitte denkt beim Lesen immer daran, dass hier alles massiv überspitzt dargestellt ist und dies Impulse sind, die zum Nachdenken anregen sollen. Stellt euch beim Lesen vor, dass wir es so meinen, wie beim Schuh des Manitu in der Ausbildung, wie man gegen Cowboys kämpft: https://www.youtube.com/watch?v=Mi2WdDfw_38.
Die evolutionären Typen in der Krise:
Wir nennen sie so, weil sie uns sehr an die typische Reaktion von Lebewesen in Bedrohungssituationen erinnern, also die Reaktion, wenn der Säbelzahntiger kommt: Fight – Angriff, Flight – Flucht, oder Freeze – Totstellen. Dabei ist zu beachten, dass die jeweiligen Typen auch immer damit zu tun haben, was die Krise mit dem Unternehmen macht.
Unverändert: Die Fighter:
„Wir werden angegriffen, also kämpfen wir. Da wir keine Zeit haben, uns einen adäquaten Plan zu überlegen, kämpfen wir eben mit dem, was wir haben. Wir löschen Feuer mit kleinen Löffelchen, auf denen wir das Wasser Richtung Brand schaufeln.“
Aus unserer Sicht ein gutes Beispiel: die Automobil-Industrie. „Der Verbrennungsmotor wird vom Markt gedrängt, wir hauen ihn mit aller Macht weiter auf den Markt und beschimpfen die Politik, dass uns Arbeitsplätze verloren gehen, während die Schweden ganz in Ruhe Marktführer werden können in Sachen zukunftsfähige Antriebe.“
Die Flighter:
„Eine Krise kommt – wir machen die Schotten dicht und flüchten aus der Gefahrenlage. Alle Leute in Kurzarbeit und wir hoffen, dass der gemeine Tiger schon wieder weggehen wird und danach alles wieder normal ist. Vielleicht kommt auch jemand anderes und jagt ihn weg, den Frechen!“
Beispiele dafür sind produzierende Unternehmen, die ihre Produktion einstellen, ohne ihre zahlreichen klugen Köpfe auf allen Ebenen Alternativen überdenken zu lassen. Unternehmen, die Kurzarbeit nicht für die sonst immer zu kurz gekommenen Aufgaben oder für kreative Ideensuche nutzen, sondern hoffen, dass sie da irgendwie durchkommen, wenn sie nur den Status Quo aufrechterhalten. Je größer, tradierter und bisher erfolgreicher das Unternehmen, desto eher wird der „Flight-Modus“ eingeschaltet.
Die Mischtypen in der Krise:
Es gibt aber auch diejenigen Typen, die die evolutionären Sichtweisen vereinen und ganz neue, vielleicht „modernere“ Typen daraus machen.
Die Freeze-Fighter
„Die Krise geht los, wir frieren erstmal kurz ein, erstarren, sind geschockt, was hier los ist. Dann nutzen wir aber auch die Zeit, um zu reflektieren, was wir gerade brauchen, um gut arbeiten zu können. Und was wir in Zukunft brauchen werden, in dieser Welt, die sich so schnell dreht und immer komplexer wird. Für die Themen, die uns fremd sind, holen wir uns Hilfe.“
Anmerkung von Kantelberg’s: Das sind unsere Lieblingskrisentypen. 😊 Sie wissen, was sie wollen, und sind motiviert, sich zu verändern, auch wenn es manchmal schwerfällt.
Die Fight-Flighter
„Wir wissen irgendwie, dass wir uns in der Krise verändern wollen und müssen, aber wir wollen nicht so richtig. Wir ballern also erstmal los, überlegen wild, was jetzt alles anders laufen muss. Und dann merken wir, dass es so vielleicht doch nicht geht und stoppen dann wieder alles und verkriechen uns.“
Eine Abwandlung: die Fight-Freezer
Statt sich zu verkriechen, gehen sie zurück in ganz starre Strukturen. Sie regieren in der Krise von oben, kappen alle Veränderungsvorhaben und hoffen, dass sie doch irgendwie durchkommen.
Statt sich zu verkriechen, gehen sie zurück in ganz starre Strukturen. Sie regieren in der Krise von oben, kappen alle Veränderungsvorhaben und hoffen, dass sie doch irgendwie durchkommen.
Wenn es gut läuft, schaffen diese beiden letzten Formen es dann irgendwann zurück in den Kampfmodus.
Haben Sie sich oder Ihre Organisation in einem dieser Typen wiedererkannt?
Wollen Sie gewappnet für die Zukunft und aus dieser Krise gestärkt hervorgehen? Funken Sie uns an, wenn Sie mal eine Runde mit uns denken wollen – ganz unverbindlich. Informieren Sie sich auf unserer Website, wie wir arbeiten sowie über unsere Kernthemen Transformation und zukunftsfähige Führung. Holen Sie sich Unterstützung! Das bringt Sie ganz sicher in einen produktiveren Zustand. https://www.kantelbergs.de/transformation-leadership/