Ein Jahr ist vergangen und es wird immer noch dazu geraten, im Homeoffice zu arbeiten. Mittlerweile haben sich schon bei den meisten kleine Rituale und Routinen gebildet, die zuhause oft Struktur und Halt bieten. Doch nach so vielen Monaten kann die ein oder andere Gewohnheit langsam zum Trott und die damals neu integrierten Routinen langweilig und öde werden. Alltag, der sich ständig in den eigenen vier Wänden wiederholt tut auf Dauer nicht gut. Wir fragen uns: Wie viel Routine ist wirklich förderlich und was kann man dagegen tun, wenn sie eher zum langweiligen Trott wird?
Am besten nehmen Sie sich kurz Zeit und reflektieren: Was für Routinen haben sich bei Ihnen in den letzten Monaten bereits etabliert, ob bewusst oder unbewusst? Nehmen Sie sich gerne etwas zum Schreiben in die Hand und lassen einen Arbeitstag von morgens bis abends Revue passieren, bevor Sie weiterlesen. Der morgendliche Kaffee, regelmäßige Teammeetings, der Snack für zwischendurch…. Um auf die Frage in der Überschrift zurückzukommen: Einstiegs- und Ausstiegsroutinen sind immer hilfreich. Ob nur auf Arbeitsbeginn und -ende bezogen oder den allgemeinen Morgen und Abend. Kleine regelmäßige Rituale, wie der morgendliche Spaziergang oder der Einstieg in den Dienst durch einfaches E-Mail checken, signalisieren unserem Gehirn, dass jetzt Zeit für die eigentliche Arbeit ist. Und das Gleiche funktioniert umgekehrt mit einem passenden Abschluss. Wenn sich diese Tätigkeiten etabliert haben, kommen restliche hilfreiche Alltagsstützen oft von selbst.
Falls Ihnen der Alltag zu getaktet und routiniert vorkommt, konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche: Wie kann ich meine Routinen auf ein Minimum reduzieren? Auf Routinen, die mir wirklich dienlich sind? Welche Routinen helfen mir, mich auf den Tag/die Arbeit vorzubereiten und welche helfen, ihn abzuschließen?
Nach einiger Zeit können aber auch die hilfreichen Stützen im Alltag nach Einheitsbrei schmecken. Allerdings können auch schon kleinste Veränderungen Gewohnheiten in ganz neuem Licht erscheinen lassen 😉
Die folgenden Punkte sollen einen kleinen Anstoß geben, wie wir wieder neuen Schwung in eingependelte Tage bringen – wie immer besteht kein Muss, sondern Probieren geht über Studieren.
Wenn man den ganzen Tag in seinen vier Wänden vor dem Bildschirm sitzt, dann wirkt der Gang an der frischen Luft Wunder, auch wenn es Routine ist. Der Spaziergangsforscher Bertram Weisshaar (ja, als Landschaftsplaner gibt es diesen Beruf wirklich) beschreibt, wie wohltuend der Gang nach draußen in die Öffentlichkeit gerade in den jetzigen Zeiten sein kann.[1] Wenn man schon alles abgelaufen hat, kann Folgendes frischen Wind verschaffen:
Okay, das ist ein kritisches Thema, aber auch den heiß geliebten Kaffee am Morgen oder Nachmittag kann man ab und zu variieren oder durch andere Getränke ersetzen:
Gewohnheiten und Routinen sind toll und geben uns Sicherheit und Stabilität. Nur hilft es, darauf zu achten, sie richtig zu dosieren und immer mal wieder Abwechslung bieten.
Ständig die gleiche Wand, Raum oder Ausblick aus dem Fenster vor dem Gesicht? Ein simpler Ortswechsel, wenn es das Equipment erlaubt, kann ebenfalls mehr Leben in die Bude bringen und Routinen aufbrechen. Unser Gehirn liebt Neuheiten, weswegen sich dieser “Coffee-Shop-Effekt“ auch positiv auf unsere Produktivität auswirkt.[2] Bis die ersten Cafés und Restaurants aufmachen, können auch schon diese kleinen Abwechslungen weiterhelfen. Auch wenn es komisch klingt – ausprobieren schadet nicht:
Was auch helfen kann: sich Zeit nehmen, das eigene Homeoffice Büro so zu gestalten, dass es zu einem selbst auch wirklich passt. Falls Sie dafür noch Anregungen benötigen, kann unser Artikel Selbstführung in Zeiten des Homeoffice weiter helfen.
Seien Sie dabei bitte nicht zu streng mit sich. Wir sind nicht perfekt und das ist auch gut so.
Zum Weiterlesen:
https://karrierebibel.de/rituale/
[2] https://blog.trello.com/coffee-shop-effect-boosts-productivity