Unser Adventskalender, eure Lerngeschenke
Im Advent hatten wir für euch jede Menge Geschenke. Lerngeschenke. Hier nochmal eine Zusammenstellung. Unsere Bescherung für euch. Viel Spaß damit!
Achte auf deine Energie(quellen)
Um Dinge bewegen zu können, brauchst du Energie. Achte daher auf dich und deine Energiequellen, auch wenn es heißt, mal auf Pause zu drücken.
(Julia Lenkeit)
Don’t be afraid to fail
Mir ist über mehrere Lebensabschnitte klar geworden, dass Fehler zu machen und auch mal etwas nicht zu schaffen nichts Schlimmes ist, sondern ein wichtiger Teil des Lernprozesses.
Beispielsweise habe ich in meinem letzten Praktikum mitbekommen, dass auch Leute in hohen Positionen oder solche, die ich sehr schätze und wirklich charismatisch finde, auch einiges mal nicht so hinbekommen haben, wie man es sonst von ihnen gewöhnt ist. Trotzdem sind sie heute sehr erfolgreich. Wenn ich mir das vergegenwärtige, nimmt das oft den Druck raus, wenn ich selbst das Gefühl habe, etwas nicht zu schaffen oder in To-dos (die natürlich alle wichtig und dringend sind) zu ersticken.
Mein großes Vorbild Arnold Schwarzenegger hat in seiner Biographie auch über das Thema Fehler geschrieben und daraus habe ich mein Lerngeschenk formuliert: Don’t be afraid to fail. Das ist eine seiner „six rules for life”. Wenn du Angst hast, bei etwas zu versagen, frage dich: „Was ist das Schlimmste, das dabei passieren kann?“ Bei den meisten Alltagsentscheidungen wird es im Falle eines Scheiterns keine nachhaltigen Konsequenzen haben, der Gewinn, wenn es klappt ist aber potentiell hoch.
(Maximilian Reisinger)
Implizite Annahmen kommunizieren
Gründliche Kommunikation ist so wichtig: Len-Mattis ist neu im Team und kümmert sich um die Website. Julia erklärt ihm, was er dazu wissen muss. Zweimal hatten sie sich schon im Büro getroffen, weil Julia ohnehin gerade dort war. Und sie haben zusammen an der Website gearbeitet. Dann haben sie sich zu einem dritten Termin verabredet. Julia dachte, der sei natürlich online, weil sie nicht explizit gesagt hatten, dass sie sich im Büro treffen. Und normalerweise ist das im Team so: Wenn nichts explizit ausgemacht wird, treffen wir uns immer online. Zum vereinbarten Zeitpunkt rief Len-Mattis Julia an. Sie meinte: „Sag mir bitte nicht, dass du vorm Büro stehst.“ Aber genau da stand er. Während Julia zu Hause am Rechner saß. Denn für sie war klar: Wenn wir ein Treffen ausmachen, dann ist das immer online. Es sei denn, wir besprechen explizit, dass wir uns persönlich vor Ort treffen. Das wusste Len-Mattis (noch) nicht.
Lerngeschenk: Was für mich selbstverständlich ist, ist für andere vielleicht keineswegs selbstverständlich. Für Menschen, die neu dazukommen, muss man viele implizite Annahmen erstmal wieder explizit machen.
(Julia Kegelmann und Len-Mattis Kilian)
Zum Thema Erwartungshaltung und implizite Annahmen gefällt uns auch dieses Video eines kleinen Vogels, der bisher immer gefüttert wurde und nun den Schnabel aufsperrt und hofft, dass der Wurm einfach hinein hüpft…
Auf die Stärken, fertig los
Die immer wieder „positiv ansteckende“ Wirkung der Stärkenorientierung: Lass Menschen sich mit (ihren) Stärken beschäftigen und die Stimmung … kippt! Und zwar exponentiell ins Positive!
(Katja Kantelberg)
Sagen wenn’s nicht passt
Neulich habe ich für einen Auftrag zu wenig Zeit eingerechnet, weil der Auftraggeber den Text unbedingt zu einem bestimmten Zeitpunkt haben wollte. Normalerweise lege ich meine Deadlines so, dass ich sie problemlos einhalten kann, aber in diesem Fall musste ich mit jemand anderen zusammenarbeiten und es ging (scheinbar?) nicht anders. So legte ich mir die Arbeit auch noch teilweise auf einen Sonntag, hatte am Ende trotzdem nicht genug Zeit und war mit dem Ergebnis nicht so richtig zufrieden. Ein halber Tag mehr und der Auftrag wäre sorgfältig abgearbeitet worden.
Lerngeschenk: Sagen wenn’s nicht passt (zeitlich oder anderweitig). Damit wir so arbeiten können, dass wir auch mit dem Ergebnis zufrieden sind.
(Kareen Seidler)
In der Videokonferenz: Kameras an!
„Ob die Webcam an oder aus ist, hat einen entscheidenden Einfluss auf den Mut zur Interaktion der Teilnehmenden einer Videokonferenz. Das macht eine aktuelle Studie des Leibniz-Instituts für Wissensmedien deutlich. Ein Team um die Forscherin Sonja Utz hat untersucht, welche Faktoren Menschen, die sich nicht kennen, zu aktivem Verhalten in virtuellen Meetings anregen. Die Ergebnisse zeigen: Teilnehmende virtueller Meetings, die sonst nicht gerne mit Fremden interagieren, trauen sich mehr, wenn alle die Kamera anhaben.“
(Aus managerSeminare, November 2022)
Innere Antreiber beachten
Hast du dich schon einmal gefragt, wofür du morgens aufstehst? Warum du die Dinge tust, die du tust? Warum es dir besonders wichtig ist, sehr gute Leistungen im Beruf zu erzielen? Ist dir vielleicht Anerkennung durch andere besonders wichtig? Oder dass du dir selbst beweist, dass du etwas kannst?
Ich kann mir die letzten zwei Fragen – wenn ich schonungslos ehrlich zu mir selbst bin – mit einem ziemlich dicken „Ja“ beantworten. Eine Erklärung dafür, warum das so ist, habe ich für mich in den fünf inneren Antreibern gefunden: „Sei stark“, „Sei perfekt“, „Mach es allen recht“, „Beeil dich“, „Streng dich an“. Diese fünf inneren Glaubensätze sind je nach unseren (vor allem frühkindlichen) Prägungen und Erfahrungen mehr oder weniger stark ausgeprägt. Sie können sich von Person zu Person in sehr unterschiedlichen Erlebens- und Verhaltensweisen zeigen.
Wenn ich zum Beispiel arbeite, habe ich durchaus Spaß daran, auch lange und viel zu arbeiten. Mir ist es dabei zum einen wichtig, eine gute Leistung zu erbringen („Sei perfekt“), aber auch dass andere Leute (z.B. der Vorgesetzte bei der Arbeit oder die Prüferin an der Uni) das, was ich mache, für gut befinden („Mach es allen recht“). Das ist nicht zwangsläufig schlecht, da es mich dazu antreibt, Dinge, die ich anpacke, möglichst gut zu machen. Die Kehrseite der Medaille ist aber auch, dass ich mir zum Beispiel über Fehler (vermutlich zu viele) Gedanken mache oder länger als nötig am „letzten Feinschliff“ hänge.
Antreiber können uns also durchaus dabei helfen, unser volles Potential abzurufen. Damit sie uns dabei aber nicht ausbremsen sind sogenannte „Erlauber“ gut. Sie stellen das Gegenstück zu einem Antreiber dar. Mein persönlicher Lieblingserlauber zu meinem stärksten Antreiber („Mach es allen recht“), den ich von einer ranghohen Führungskraft in meinem letzten Praktikum mitnehmen durfte, lautet: „Everybody’s darling is everybody’s Depp.“
(Maximilian Reisinger)
Sprung ins kalte Wasser
Manchmal braucht es einen Schubser ins kalte Wasser, um sich neuen Herausforderungen zu stellen. Doch wenn du die Augen zu machst und selbst springst, ist es der gleiche Weg, der gleiche Aufprall. Trau dich!
(Julia Lenkeit)
Kleine Beratungsmanufaktur, große Wirkung
Ich selbst als Unternehmerin kann nur eine begrenzte Zeit „durcharbeiten“. Schlichte Erkenntnis. Es geht nicht alles gleichzeitig. Aber wir als kleine Beratungsmanufaktur sind oft genau die Passung, die die „Großen“ brauchen, auch wenn wir nicht so eine perfekte Administrationsmaschine bereitstellen können. Und genau das ist gut so.
(Katja Kantelberg)
Fokus auf das Wichtige im Leben
Wir sind in der heutigen Zeit oft sehr durchgetaktet. Im Beruf schließt sich Termin an Termin an und im Privaten sprechen immer mehr Menschen von „Freizeitstress“. Das ist prinzipiell nichts Schlechtes, jedoch sollten wir dabei eine Frage nicht außer Acht lassen: Warum machen wir das, was wir machen? Und macht uns das glücklich?
Eine Methode, die dabei helfen kann, das herauszufinden, ist „Ikigai“. Dieser japanische Begriff lässt sich in etwa mit „Das wofür es sich zu leben lohnt“ übersetzen. Doch wie komme ich darauf, was mein persönliches Ikigai ist?
Im Wesentlichen ist es die Schnittmenge aus den folgenden vier Fragen:
- Was liebst du?
- Worin bist du gut?
- Was brauchen andere von dir?
- Wofür kannst du belohnt/bezahlt werden?
Was du liebst kann zum Beispiel etwas sein, womit du dich stundenlang beschäftigen kannst, ohne zu merken, wie die Zeit vergeht. Oder vielleicht auch etwas, das du als Kind schon immer gerne getan hast. In einigen dieser Dinge wirst du bestimmt auch gut sein. Falls es dir schwerfällt, die Frage zu beantworten, was andere Menschen von dir brauchen, frage dich, wo und wem du fehlen würdest, wenn du eine Weile weg wärst. Und warum würde deine Abwesenheit auffallen? Wenn du mit dem, was dabei rauskommt, eine Tätigkeit ausüben kannst, die dir Geld einbringt, ist das sehr gut. Denn die Arbeit nimmt einen zentralen Platz in unserem Leben ein.
(Maximilian Reisinger)
Bildquelle: https://www.orthomol.com/de-de/lebenswelten/nerven-psyche-stress/ikigai
Was habt ihr in diesem Advent (oder in diesem Jahr) dazugelernt? Wir freuen uns, wenn du uns schreibst! Du bist neugierig auf unsere Arbeit? Dann schau gerne auf unserer Homepage www.kantelbergs.de vorbei oder funk uns an, über ahoi@kantelbergs.de.