
Nett hier. Aber waren Sie schon mal außerhalb Ihrer Komfortzone?
20. Februar 2025Die vier Stufen der Kompetenzentwicklung – und warum die Komfortzone nicht das Ziel ist
Was passiert, wenn wir uns aus der Komfortzone wagen? Wieso erscheinen manche Dinge am Anfang so schwer und gehen später wie von selbst? Lass uns gemeinsam eine spannende Reise durch die vier Stufen der Kompetenzentwicklung machen – eine Reise, die du jedes Mal durchläufst, wenn du etwas Neues wagst. Damit wir ein konkretes Beispiel haben, schauen wir bei jeder Stufe einer neuen Führungskraft über die Schulter.
Die vier Stufen der Kompetenzentwicklung
Stufe 1: Unbewusste Inkompetenz – Wenn wir nicht wissen, dass wir nichts wissen
- Kennst du das? Du beginnst ein neues Projekt und denkst: „Das kann doch nicht so schwierig sein!“ Das ist die Phase der unbewussten Inkompetenz. Hier bist du wie eine neue Führungskraft, die noch nicht weiß, welche Fähigkeiten sie benötigt – von Konfliktmanagement über Delegation bis hin zu individueller Mitarbeitendenförderung. Du weißt noch nicht einmal, was du alles nicht weißt! Das ist der normale Startpunkt jeder Lernreise.
Stufe 2: Bewusste Inkompetenz – „Ups, das ist ja gar nicht so einfach!“
- Nun kommt der Moment der Wahrheit: Du erkennst, dass die Sache komplizierter ist als gedacht. Diese Phase nennt sich bewusste Inkompetenz. Jetzt siehst du klar, was du noch nicht kannst – das kann frustrierend sein. Doch genau diese Erkenntnis ist wertvoll, denn sie ist (bekanntlich) der erste Schritt zur Besserung. Das ist wie bei der neuen Führungsrolle: Du merkst, dass du in schwierigen Gesprächen noch nicht die richtigen Worte findest oder bei Teamkonflikten noch unsicher bist, wie du am besten vermittelst. Du weißt, dass du diese Fähigkeiten brauchst, aber beherrschst sie noch nicht.
Stufe 3: Bewusste Kompetenz – Konzentriert auf dem Weg zum Erfolg
- In der dritten Phase, der bewussten Kompetenz, kannst du die neue Fähigkeit bereits ausführen – aber es kostet dich noch Anstrengung. Du denkst bei jedem Schritt bewusst nach und planst dein Vorgehen sorgfältig. Eine Führungskraft kann nun Mitarbeitendengespräche führen und Konflikte lösen, doch sie bereitet sich noch intensiv darauf vor und setzt Techniken gezielt ein.
Stufe 4: Unbewusste Kompetenz – Wenn alles wie von selbst läuft
- In der Phase der unbewussten Kompetenz agierst du intuitiv. Eine erfahrene Führungskraft führt Mitarbeitendengespräche ganz natürlich, greift intuitiv die richtigen Themen auf und findet auch in schwierigen Situationen die passenden Worte. Das Einzige, was hier manchmal knifflig sein kann: anderen zu erklären, wie man diese Fähigkeiten erlernt hat und einsetzt!
Von Routine zu Stillstand? Der Unterschied zwischen unbewusster Kompetenz und Komfortzone
Stell dir wieder eine erfahrene Führungskraft vor. Nach Jahren in ihrer Rolle leitet sie ihr Team souverän und trifft Entscheidungen fast intuitiv – das ist ihre unbewusste Kompetenz. Aber bedeutet das, dass sie immer in ihrer Komfortzone bleibt? Keineswegs! Sobald sie ein neues Team übernimmt, eine strategische Neuausrichtung umsetzt oder ein komplexes Change-Projekt leitet, verlässt sie ihre Komfortzone – auch wenn sie dabei ihre gewachsene (Führungs-)Kompetenz nutzt.
Du siehst – unbewusste Kompetenz und Komfortzone sind nicht dasselbe. Lass uns gemeinsam genauer hinschauen!
Was ist unbewusste Kompetenz?
- Eine Fähigkeit, die du perfekt beherrschst
- Automatisch abrufbar, wie Fahrradfahren
- Das Ergebnis von viel Übung und Erfahrung
Was ist die Komfortzone?
- Ein Bereich, in dem du dich sicher fühlst
- Vertraut und vorhersehbar
- Wenig Stress und Unsicherheit
Warum der Unterschied wichtig ist!
Du kannst in etwas hochkompetent sein und trotzdem deine Komfortzone verlassen. Denke an eine:n erfahrene:n Vertriebsmitarbeitenden, der/die bisher erfolgreich im persönlichen Kundenkontakt war, nun aber digitale Vertriebskanäle und Social Selling nutzen soll. Die kommunikativen und verkäuferischen Fähigkeiten sind unbewusst kompetent, doch der Umstieg auf virtuelle Beratung ist eine Herausforderung und führt den Mitarbeitenden aus der gewohnten Arbeitsweise heraus.
Umgekehrt kannst du dich in deiner Komfortzone befinden, ohne besondere Kompetenzen zu haben – zum Beispiel beim gemütlichen Netflix-Abend auf der Couch.
Was bedeutet das für dich?
Diese beiden Konzepte sind unterschiedliche Aspekte deiner Entwicklung:
- Deine unbewussten Kompetenzen sind wertvolle Werkzeugen
- Deine Komfortzone ist ein wichtiger Rückzugsort.
Das Beste daran? Du kannst deine unbewussten Kompetenzen nutzen, um dich sicherer zu fühlen, wenn du deine Komfortzone verlässt. Sie sind das Ergebnis deines Lernens und deiner Erfahrung. Nutze sie als Sprungbrett, um neue Herausforderungen anzunehmen, denn Wachstum entsteht dort, wo du deine Komfortzone verlässt, während du auf deine bewährten Fähigkeiten vertraust.
Welche deiner unbewussten Kompetenzen könnten dir helfen, den nächsten mutigen Schritt aus deiner Komfortzone zu wagen?
Mutig aus der Komfortzone: So gelingt der nächste Entwicklungsschritt für Menschen und Organisationen
Kennst du das? Du weißt, dass da draußen spannende Möglichkeiten warten, aber der erste Schritt fühlt sich wie ein Sprung ins kalte Wasser an. Keine Sorge! Mit der richtigen Strategie wird aus dem „kalten Wasser“ ein angenehm temperierter Swimmingpool der Entwicklung!
Der „Sweet Spot“ – oder ist es der „Sweat Spot“?! – des Lernens
Stell dir Entwicklung wie einen Wanderweg vor: Zu leichte Wege sind nicht herausfordernd, zu steile Klippen sind demotivierend. Der ideale Pfad – oft als die „Zone der nächsten Entwicklung“ bezeichnet – liegt genau dazwischen. Hier können Individuen und Organisationen mit ein bisschen Unterstützung neue Höhen erklimmen und dabei notfalls auch ein bisschen schwitzen.
Produktive Unzufriedenheit als Antrieb
Unzufriedenheit kann ein wertvoller Hinweis sein: Wenn du spürst, dass mehr in dir steckt, ist das der perfekte Startpunkt für Veränderung. Nutze dieses Gefühl als Energieschub für deine Weiterentwicklung. Es ist wie ein innerer Kompass, der dir zeigt: Hier geht noch was!
Unbehagen? Willkommen im Club!
Ja, neue Wege zu gehen fühlt sich manchmal ungemütlich an – und das ist völlig in Ordnung! Dieses Unbehagen ist wie ein treuer Begleiter auf deiner Wachstumsreise. Je mehr du es als normalen Teil des Prozesses akzeptierst, desto leichter wird es dir fallen, damit umzugehen.
Wagemutig raus aus dem Gewohnten
Manchmal ist Wagemut genau das, was es braucht! Der nächste Entwicklungsschritt – ob persönlich oder als Organisation – beginnt oft dort, wo es ungewohnt wird. Trau dich, Neues auszuprobieren und Unsicherheiten als Wachstumschancen zu sehen. Jede mutige Entscheidung erweitert deine Möglichkeiten und zeigt: Da geht noch mehr!
Aus Scheitern wird Wachstum – mit der richtigen Unterstützung
Der Schlüssel zum erfolgreichen Verlassen der Komfortzone? Du musst es nicht allein schaffen! Suche dir einen Mentor oder eine Mentorin, tausche dich mit anderen aus, die ähnliche Wege gehen. So wird aus „Scheitern“ „Lernen“ – und zwar gemeinsam.
Die Kraft der positiven Psychologie
Die positive Psychologie bietet dir einen besonderen Trumpf, der dir hilft, deine Komfortzone zu verlassen: Statt zu fragen: „Was könnte schiefgehen?“ oder „Was kann ich noch nicht?“, frage dich: „Welche Stärken habe ich bereits, die mir helfen?“ Dieser ressourcenorientierte Blick macht mutig und gibt dir Zuversicht, dass du auch diese Herausforderung meistern kannst.
Konkrete Schritte für deinen Weg bzw. den Weg deiner Organisation
- Wähle eine Herausforderung, die dich fordert, aber nicht überfordert.
- Suche dir Menschen, die dich unterstützen.
- Akzeptiere Unbehagen als Zeichen des Wachstums.
- Feiere jeden kleinen Fortschritt.
- Bleib mit anderen in Verbindung und tausche dich aus.
Für Führungskräfte: Schaffe ein Umfeld für Wachstum
Als Führungskraft kannst du ein Umfeld gestalten, in dem Menschen sich trauen zu wachsen. Fehler sind keine Misserfolge, sondern Sprungbretter zum Lernen. Indem du deinem Team Rückenstärkung gibst, ermöglichst du es ihnen, über sich hinauszuwachsen.
Was bedeutet das alles für dich?
Jeder Schritt aus der Komfortzone ist ein Erfolg – egal wie klein er erscheint. Du musst nicht gleich einen Marathon laufen. Manchmal reicht es, die Joggingschuhe anzuziehen und vor die Tür zu gehen. Was gestern noch aufregend und neu war, gehört morgen schon zu deiner erweiterten Komfortzone.
Welchen kleinen Schritt möchtest du heute wagen? Denk daran: Du musst nicht perfekt sein. Du musst nur anfangen. Und vergiss nicht: Du bist nicht allein auf diesem Weg!
Wenn gerade jetzt, in diesem Moment, der Eindruck, der Gedanke aufkommt: „Da brauchen wir ein Stück Wegbegleitung”, dann funken Sie uns einfach an!